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Die Eichenthaler Kerweih damals

Das Kirchweihfest - wir nannten es immer schon "Kerweih" oder auch "Kerwei" - wurde in Eichenthal gern und so richtig gefeiert, immer zu Martini, also am 11.11, wenn dieser Tag auf einen Sonntag fiel, oder am ersten Sonntag nach Martini, wenn Martini auf einen gewöhnlichen Wochentag fiel.

In Eichenthal wurde Kerweih ganze drei Tage lang gefeiert: am Sonntag, Montag und Dienstag.

 Die großen Vorbereitungen für das Fest wurden natürlich schon am Samstag oder Tage davor getroffen: u.a. wurde auch der Kerweihbaum geschmückt  ("uffgeputzt") und im Dorfzentrum aufgestellt

Am ersten Kerweihtag ging's am Vormittag in die Kirche, allen voran die großartige Eichenthaler Blasmusik, dann die vielen festlich gekleideten Kerweihpaare, gefolgt von allen Dorfleuten, mit Kind und Kegel.
 Erst am Nachmittag, nach dem Mittagessen, ging's zum Wirtshaus, wo in dem großen Tanzsaal bei Tanz, Musik und guter Laune gefeiert wurde.

Die Kerweihmädle waren an jedem der drei Festtage anders gekleidet, so wie mir das meine Mutter hier erzählt hat.

Am ersten Kerweihtag, dem Sonntag, waren sie "schneeweiß gekleidet", mit einem dunklen Mieder ("Joppl") und einem Faltenrock und darüber eine feine Schürze, dem schwarzen "Fertl".

 Um Schultern und Brust wurde ein edles, mit Blumen gemustertes Seidentuch mit Seidenfransen geschlungen. 

                            in den 1940 er Jahren:                     und nur zum Vergleich, heute (kein Unterschied):
         

Am zweiten Kerweihtag trugen die Mädel ein "Zitzengwand", also ein "geblümeltes" Kleid oder einen ähnlichen Rock, die am unteren Rand zwei parallel aufgenähte "Bertlbänder" hatten und darüber eine Schürze, das "Fertl".

Am dritten Kerweihtag waren die Kerweihmädel in ein graues, schön geblümeltes Sonntagskleid gekleidet.

 Die Kerweihbuwe trugen immer einen festlichen Anzug und unter der Jacke, dem "Jankl", immer auch die passende Weste, also "das Leiwl", dazu. Am Kopf trugen sie immer ihren schön geschmückten Kerweihhut mit langen Seidenbändern dran. An der Brust steckte der geschmückte "Rosmarein"-Strauß.
 In der Hand trugen sie eine Raki- (Schnaps-)flasche, die im späteren Verlauf der Feier auch zur guten Stimmung und zum Zu-Prosten dienen sollte...

Eichenthaler Kerweihpaare mit Kerweihstrauß in den 1940er Jahren 

Kerweihpaare und Strauß

 Und hier nur zum Vergleich, Eichenthaler Kerweihpaare mit Kerweihstrauß heute (keine wesentliche Veränderung):

 Am Nachmittag ging's zum Wirtshaus. Der Kerweihzug der Kerweihpaare wurde früher immer vom "Kerweihvater" begleitet. Viele Jahre lang war das in Eichenthal der Traum "Vedder" Karl, wie man auch auf dem nachfolgenden Bild erkennen kann.

 Aufgabe des Kerweihvaters war auch die gesamte Organisation der Kerweih, sowie die "Verletzetierung" (Versteigerung) des Kerweihstraußes.

 Und hier gehen die festlich gekleideten Kerweihpaare durch die Dorfstraße Richtung Wirtshaus, allen voran das Vortänzerpaar, die Luisa mit ihrem Kerweihbub.

 Und das hier war bestimmt am zweiten Kerweihtag, Anfang der 1940er Jahre...

Aufmarsch der Kerweihpaare um 1940

 Hier sind weitere Kerweihpaare aus früheren Jahren. Die Kerweihmädel tragen ihre blumengemusterten oder sonstigen schönen Sonntagskleider:

 

 Kerweihbuwe

 

 Hier eine lustige Eichenthaler Kerweihgesellschaft: Kerweihbuwe mit der Raki (Schnaps-)flasche, Musikanten, Gäste und Zaungucker:

Kerweihbuwe und Musikanten

"Kerweih" geht auf der nächsten Seite weiter...

Bis dahin,
grüßt Euch alle
's Annala,

heut, am 2. März 2013

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