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 Unser "Orner - Lehrer"
 


(geb. 18.06.1926 - gest. 07.04.2014)

Die Schule in Eichenthal 
Kurze Geschichte.

Gleich nach der Besiedlung Eichenthals in 1894 durch
die ersten deutschen Familien wurden die ca. 30 – 40
Schulkinder ab der 1. bis zur 7. Klasse zuerst von einem
einzigen älteren und unqualifizierten Lehrer in Lesen,
Schreiben und Rechnen in ihrer deutschen Muttersprache
     unterrichtet.

Ab 1905 gab's im Dorf eine staatliche Volksschule mit
einem einzigen Klassenzimmer und einem qualifizierten
Lehrer (Martin-Geza Darway).

Zwischen 1909 und 1918 wurde an der Eichenthaler Schule,
aufgrund des allgemein gestiegenen Magyarisierungsdrucks
im Banat, Ungarisch als Unterrichtssprache eingeführt, was
natürlich ein großes Ärgernis für die banatschwäbischen Dorf-
bewohner war. Diese Tatsache konnte aber bis nach dem Ersten
Weltkrieg nicht geändert werden, da das Banat zu jener Zeit
     zur 
k.u.k. österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte.

Erst nach dem 1. Weltkrieg, ab 1919, unterrichtete Geza
     Mayer 
18 Jahre lang bis 1936 / 1937 recht große Schüler-
     klassen bis zur 7. Klasse wieder in deutscher Sprache.

Ab 1937 bis 1942 lehrte Franz Grenzner die Schüler
und ab 1943 bis 1955 unterrichteten verschiedene Lehrer
(Lunguleac, Sirbu, Millich Käthe, Rothas) die deutschen
     Volksschüler in Eichenthal.

Ab 1955 - 1963 unterrichtete das Ehepaar Anni und Karl
     Orner
und ab 1963 bis 1968 die Lehrer Krall, Holatschek
     und Schuld 
in Eichenthal.

Hier eine zusammenfassende Aufstellung der Lehrer, die
seit der Besiedlung Eichenthals im Jahre 1894, mehrere
     Jahre lang deutschen Muttersprachunterricht erteilten:

Mayer Geza von 1919 - 1935/36 (18 Jahre lang)
Grenzner Franz von 1937 - 1941/42 (5 Jahre lang)
Lunguleac, Millich, Rothas von 1944 - 1955 (je 3-4 Jahre lang)
Orner Karl von 1955 - 1962/63 (8 Jahre lang).
Die Lehrer Krall, Holatschek und Schuld von 1963 – 1968.

 

Danach wurde kein deutscher Unterricht mehr in Eichenthal
erteilt, da zu wenige Schüler vorhanden waren und immer
mehr Familien das Dorf verließen. Die wenigen Schulkinder
     mussten ins Internat der deutschen Schule nach 
Ebendorf
(Stiuca – Tschukosch) oder die rumänische Schule im
     5 km entfernten Sakul besuchen.

Ab 1972 ließen sich in den verlassenen deutschen Häusern
ruthenische (ukrainische) kinderreiche Familien nieder,
so dass aufgrund der großen Anzahl ihrer Kinder zwei
rumänische Lehrer die ruthenischen Schulkinder bis zur
     8. Klasse im 
Dorf (jetzt Sălbăgelu_Nou) in ukrainischer
     und rumänischer Sprache unterrichten konnten.

Am stärksten jedoch prägten Anni und Karl Orner das
Schulleben sowie das gesamte soziale und kulturelle
     Leben in Eichenthal.

 

Anni und Karl Orner

 

Das Lehrerehepaar Anni und Karl Orner - sie war Kindergärtnerin
und er Grundschullehrer - kam 1955 mit ihrer kleinen Tochter
     Sieglinde aus dem banatschwäbischen Dorf 
Darowa nach
Eichenthal. Sie wohnten im zentral gelegenen Schulgebäude
des Dorfes. Beide waren zwischen den Jahren 1955 bis 1963
sehr beliebte und erfolgreiche Pädagogen am deutschen
     Kindergarten und an der deutschen Grundschule in Eichenthal. 

Beim "Orner-Lehrer", so wie wir, seine ehemaligen Schüler,
ihn immer noch respektvoll und auch liebevoll nennen, durfte
ich als Erstklässlerin ab September 1959 bis März 1960
Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen erlernen. Davor
besuchte ich in den 1957-59er Jahren bei seiner Frau Anni
     Orner den Kindergarten (auch mit "Nachmittagsbetreuung"). 

Ich kann mich noch genau an das Schulgebäude in Eichenthal
erinnern. So sah es in den Jahren 1954 - 1959 aus:


 

Und so sah "unsere" Schule in späteren Jahren aus:

Und dort hat mich mein ehemaliger Grundschullehrer,
     der "Orner-Lehrer, in die "Geheimnisse" der 
Fibel,
- das war unser Schulbuch in der ersten Klasse -,
     eingeführt. 

Ich lief schon als Fünfjährige mit Rosl, meiner zwei Jahre
älteren Schwester, ganz stolz zur Schule, da ich bereits
ganz gut lesen, rechnen und schreiben konnte, weil ich die
Nase immer tief in die Bücher meiner älteren Geschwister
steckte, sobald sie zuhause mit meinem Vater am Tisch
Lesen, Rechnen und Schreiben übten. Der Orner-Lehrer,
der mich mal auf der Straße beim lauten Zeitungslesen
ertappte, bewirkte bei meinen Eltern, dass ich schon
damals als "Schülerin" an seinem Unterricht teilnehmen
durfte, setzte mich in die hinterste Bank und ließ mich
auch ab und zu aus der Fibel laut vorlesen.
Manchmal passierte es aber auch, dass beim Erfragen
des Einmaleins seitens des Lehrers, ich von der letzten
Bank die Antwort vorlaut in den Klassenraum posaunte,
sehr zur Freude mancher Schüler, aber sehr wohl
zum Ärger des Lehrers.  

Am besten gefielen mir in der ersten Klasse das Schreiben
     mit weißer Kreide an der Tafel und die Geschichte am Ende

 der Fibel vom "dicken fetten Pfannkuchen"
https://www.maerchenstern.de/maerchen/pfannekuchen.php

    Mit unserem Orner-Lehrer wurde in der Schule sehr viel
und auch sehr gründlich geübt. Dabei wurden die Schulkinder
aller Altersklassen im Parallelunterricht in einem einzigen
Klassenraum unterrichtet. Und keiner ging nach Hause, bis
er nicht alles verstanden hatte .

Der Orner-Lehrer hatte immer ganz viel Geduld mit uns ,
und übte und übte und übte mit uns , bis alles klappte,
bis jeder neue Buchstabe saß, bis das Lesen ohne Stottern
saß, bis das Schönschreiben und die Rechtschreibung saßen,
bis das Einmaleins saß, bis das Singen und die Lieder saßen.
Ganz viel wurde in der Klasse das flotte Kopfrechnen geübt.
Dabei wurde addiert, subtrahiert, dividiert und multipliziert,
bis unsere Köpfe rauchten.

 

Natürlich musste zuhause auch noch für die Schule geübt
werden, aber es wurde schon dafür gesorgt, dass das Gros
     des Grundwissens bereits in der Schule vermittelt wurde.

Ich erinnere mich immer noch gerne an die Schülerwett-
bewerbe in Kopfrechnen, Lesen, und Rechtschreiben, die
zu besonderen schulischen Anlässen und in Gegenwart
     unserer Angehörigen in der Schulklasse stattfanden.

Au Backe, war das Schreiben des Wortes "Eichhörnchen"
aber schwierig! Und dann noch vor so vielen Gästen!
Doch hinterher freute man sich über den Applaus der
Angehörigen und den Preis oder Trostpreis vom
Lehrer für den Erfolg.

Schon im Kindergarten wurde viel gesungen, getanzt und auch
Theater gespielt. Anni Orner war eine sehr beliebte Kinder-
gärtnerin, die sich liebevoll um uns kümmerte, aber auch
engen Kontakt zu unseren Eltern pflegte, die tagsüber
ganz viel im eigenen Haus und Hof beschäftigt waren.

 Bei diversen Dorffesten wie Fasching, Pfingsten, Fronleich-
nam, Kerweih (Kirchweih), Abschlussfeiern etc. durften wir
Kinder dann unser im Kindergarten erworbenes Wissen auch
den Erwachsenen in kurzen Märchenspielen oder beim
Gedichtevortrag zeigen. Dabei trugen wir auch immer ganz
hübsche und passende Kleider und Kostüme. Das hier war
bei einer Theateraufführung zum Schuljahrsende 1959:

 Wer erkennt hier denn nicht die drei "großartigen Schauspieler"?
 (Pfaffl Hildegard, Kruse Matzi, Schneider Annala (1955)


Meistens wurden gemeinsame kulturelle Programme
des Kindergartens und der Grundschule dargeboten.
Diese wurden vom Ehepaar Orner vorbereitet und auch
immer von ihnen musikalisch begleitet, wie auf diesem
 Foto von einem Schulfest im Jahr 1956-57 ersichtlich.


 

 Und auf dem nachfolgenden Foto sind wir nochmals im Schuljahr
     1956 - 57 mit unserer Kindergärtnerin, Frau Anni Orner.

Wir waren schon eine ganz schöne Rasselbande, uje-ujeee,
und nur eine einzige Kindergärtnerin ...
Hut ab!

 Nach dem Kindergarten kam für uns Kinder der Ernst des Lebens:
wir mussten zur Schule. Und in der Schule war's dann auch nicht
sooo schlimm, denn da traf man gute Kameraden, mit denen man
in den Pausen oder nach der Schule wieder herumtollen konnte.



Das sind Eichenthaler Schulkinder, Geburtsjahr 1955, zum
Teil mit roter Pionierkrawatte und weißem Hemd und die
Mädels mit weißem Schülerinnenhaarband, hier jedoch alle in
Volkstanztracht: mit Miederleibchen, Rock und Schürze,
wahrscheinlich bei einer Schulfeier. Und alle lächeln sie
ganz tapfer in die Kamera:

von links nach rechts:
oberste Reihe: Schestak Hermann, Schestak Veronika, Stanek Friedel, Schneider
     Erika, Bohmann Christine, Reitschuh Erwin, Wolf Hansi, Meisner Lazi

mittlere Reihe: Negrea Zamfir, Kruse Degenhard, Wosnek Mischi, 
Pfeiffer Norbert, Schwarz Renate, Esterl Erika, Wolf Hedi
unterste Reihe: Adam (Buschbach) Franzi, Stemper Pauli, Jupnik Viktor,
     Malek Hilde, Welsch Walter, Pfeiffer Ewald, Jupnik Marinica

     

     
Und hier unten gute Schul- und Spielkameraden:

Schneider Erika, Pfeiffer Jakob und Bohmann Christl:

 Und das da unten im Bild war eine tolle Tanzgruppe bei der
Schulfeier am Ende ihrer ersten Klasse! Das Geburtsjahr
1950 und ganz rechts der etwas jüngere Otti.
Dahinter steht das Lehrerehepaar Anni und Karl Orner,
     die Leiter der erfolgreichen Tanzgruppe:

v.l.n.r.: Schestak Edith, Pfaffel Wenzel, Peschka Anna, Schestak Jergl,
Negrea Geta, Liegl ??, Cissar Lissi, Schwarz Jakob, Petri Käthe,
 ??, Schneider Rosl, Hallabrin Otti.

Das Schulleben unter dem Ehepaar Anni und Karl Orner
ging auch dann weiter, als meine Familie bereits im März
1960 Eichenthal verlassen hatte. Es folgen nun paar Fotos
aus jenen Jahren. Ich selbst war bei den Bildaufnahmen
nicht mehr dabei, da meine Eltern mit uns drei Geschwistern
     schon längst in die Stadt, nach 
Reschitz, gezogen waren.

So, und das sind sie: meine ehemaligen Eichenthaler
Klassenkollegen, das Geburtsjahr 1952, mit unserem
Orner-Lehrer und unserer Kindergärtnerin. Die kleinen
Blondschöpfe dahinter sind ihre beiden Töchter,
Sieglinde und Adelheid. Adelheid wurde bereits in
Eichenthal geboren.

 Und es folgen weitere Eichenthaler Schülergenerationen,
mit dem Lehrerehepaar Anni und Karl Orner, die an
     diversen kulturellen Veranstaltungen teilnahmen:

 

 

Wir, besonders die Kinder meiner Generation, hatten eine
schöne Zeit in Eichenthal. Jeder kannte jeden, jedes Kind
spielte gerne mit seinen Spielkameraden, die irgendwann
     auch Schulkameraden beim Orner-Lehrer wurden.

v.l.n.r. Wolf Anni, die Schwestern Schneider Rosl und Annala,
     Pfaffl Hildegard, Welsch Erna, Negrea Adriana, Schneider Erika.

Obwohl meine Familie seit März 1960 nicht mehr in Eichen-
thal wohnte, kamen meine Geschwister und ich in den großen
Sommerferien immer gerne zu unseren Tanten und Onkeln
nach Eichenthal. Und das war eine herrliche Zeit, in der
man ganz viel gemeinsam unternehmen konnte! In diesen
drei herrlich langen Sommermonaten, immer vom 15. Juni
bis zum 15. September, wurde ganz viel im Hof und Garten,
auf Feldern und Wiesen, in Gräben und Gewässern gespielt
     und herumgetollt.

Hier paar Bilder mit meinen Eichenthaler Spielkameraden,
     einer richtigen Rasselbande Anfang der 1960er:

v.l.n.rSchestak Herrmann, Köstner Vroni, die Schwestern Bohmann Eva
und Christl, dazwischen und auch daneben eine Gastverwandte,
 dann Schneider Erika und vor ihr eine kleine Verwandte,
dann Schwarz Renate und Petri Rosl.

In den Sommerferien musste jedes Kind natürlich auch
ein bisschen im Haushalt, in der Küche, im Hof und Garten
     oder bei der Versorgung der Haustiere mithelfen.

Auch musste jedes Schulkind beim Ährensammeln mithelfen
und eine bestimmte Menge für die LPG / Kollektiv abliefern.
Das wurde mit der Schule und unserem Orner-Lehrer noch
     rechtzeitig vor Ferienbeginn so besprochen und vereinbart.

Desgleichen musste jedes Schulkind täglich ein wenig für das
 kommende Schuljahr „üben“, denn die Sommerferien waren 

 recht lang - immer ganze 3 Monate lang, vom 15. Juni bis
15. September - und für ein Schulkind bestand dabei schon
 die schwelende Gefahr, die erworbenen Schulkenntnisse
vergessen zu können. Also musste jedes Schulkind einen
kurzen Text fehlerfrei abschreiben, oder ein gelesenes
Märchen oder eine Geschichte in Kurzform und in Schön-
schrift ins „Ferienheft“ übertragen. Auch zusätzlich paar
Rechenübungen schriftlich erledigen. Das wurde regel-
mäßig von den Eltern überwacht und dann ab dem ersten
Schultag vom Orner-Lehrer gründlich kontrolliert,
verbessert und vom Schüler nachgebessert, falls
     als unzufriedenstellend befunden. 

 

Das Ehepaar Orner war neben dem schulischen auch für
das gesamte soziale und kulturelle Leben in Eichenthal
zuständig, und dieses erreichte in unserem Dorf unter
seiner Leitung wirklich seinen Höhepunkt. Obwohl die
Kulturtätigkeiten von den sozialistischen Obrigkeiten
und der Regierung vorgegeben waren – das Volk sollte
damals das sozialistische Land im Rahmen der sogenannten
     „
Cântarea_României“ (Lobgesang auf Rumänien“) preisen
und hochleben lassen - empfand es unsere Dorfbevölkerung
nicht als etwas absolut Unangenehmes, künstlerisch und
besonders musikalisch tätig zu sein. Im Gegenteil, man
freute sich, gemeinsam zu singen, Theater zu spielen, zu
musizieren und sich kulturell zu betätigen. Und so machte
man aus dem ganzen Partei- und Lobgehabe sowie
     politischem Gehudel nur das Beste daraus.

Karl Orner stellte einen starken gemischten Erwachsenen-
 chor 
auf die Beine. Das Singen im Chor war in Eichenthal
sehr beliebt. Begleitet von der Eichenthaler Musikkapelle
war der Chor der Eichenthaler sehr erfolgreich und sang
     sogar auf der
 
Opernbühne in Temeswar.
 

Auch das Theaterspielen war eine weitere sehr beliebte
Beschäftigung der Eichenthaler. Schon in den ersten
Jahren ihrer Ansiedlung in Eichenthal wurden lustige
kurze Laienstücke auf der Bühne des Dorfes aufgeführt.
Besonders zu den Winterfeiertagen wurden Theater-
vorstellungen dargeboten. Ganz oft war unsere "Kultur-
und Theatergruppe" gemeinsam mit unserer Blaskapelle
auch in benachbarten Dörfern unterwegs und erntete
     auch dort dicken Applaus, wie zum Beispiel in 
Ebendorf 
(Stiuca -Tschukosch), BakowaLindenfeld und anderen.

Aber erst unter der Leitung von Lehrer Karl Orner wurde
das Theaterspielen für viele Eichenthaler eine äußerst
erfolgreiche und beliebte Beschäftigung. Sie präsentier-
ten sich auf vielen Bühnen der Banater Gemeinden und
Städten und nahmen an Endphasen von Wettbewerben
in Temeswar und anderswo mit großem Erfolg teil.

In einem persönlichen Telefonat am 24. Februar 2013 mit
Herrn Orner erzählte mir der knapp 87-Jährige ganz stolz,
     dass die Eichenthaler für die Aufführung des Einakters

"Der große Kürbis" (von Hans Kehrer), einstudiert unter
Orners Regie, nach intensiver Arbeit sowie unzähligen
Proben und Aufführungen, im Jahre 1957 in Bukarest,
     den 1. Preis dafür auf Landesebene erhielten.

Einen großen Erfolg erntete die Theatergruppe auch
     mit dem Stück 
"Das sündige Dorf", ein Erfolg, der auch
     Karl Orner zu verdanken ist:

Eichenthal hatte auch Volkstanzgruppen, die hauptsächlich
von Lehrern betreut wurden und bereits in den Jahren
zwischen den beiden Weltkriegen sehr aktiv waren, aber
auch erst in den Jahren 1955 bis 1963 unter der Leitung
des Lehrerehepaars Anni und Karl Orner besonders
     erfolgreich wurden.

Sehr beliebt an Winterabenden oder sonstigen arbeitsfreien
Abenden waren auch verschiedene Kartenspiele oder „Mühle“
oder "Mensch-ärgere-dich-nicht", aber ganz besonders das
Schachspielen, das in Eichenthal zu einer wahren Leidenschaft
wurde. Das ganze Dorf spielte begeistert Schach!
     Und eingeführt hat das auch Karl Orner.

Die Familie Orner verließ Eichenthal im Jahr 1963 und ließ sich
zuerst in ihrem Heimatort Darowa nieder. Schon früh, also in
den späteren 1970er Jahren, verließen sie Rumänien und kamen
dank der Hilfe des damaligen baden-württembergischen
CDU-Politikers und Bürgermeisters von Spaichingen und
späteren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg,
     Herrn 
Erwin Teufel, in die BRD nach Spaichingen,
     wo viele Darowaer ansässig wurden.

Herr Orner war hier in Deutschland auch bei unseren
     vielen Eichenthaler Heimattreffen im bayerischen

Asbach-Bäumenheim mit dabei. Ich persönlich
     begegnete ihm da jedoch leider nie.

Dann erhielt ich Anfang April 2014 im Rahmen eines banat-
schwäbischen Forums von seinem Neffen Franz die traurige
Nachricht, dass Karl Orner, mein ehemaliger Lehrer, am
7. April 2014, nach längerer Krankheit, im Kreise seiner
Familie aus dem Leben geschieden wäre. Die Beisetzung
folgte am 10. April 2014 auf dem Spaichinger Friedhof.
Karl Orner hinterlässt seine Frau Anni und zwei Töchter,
     Sieglinde und Adelheid, sowie Enkel und Urenkel.

 

Es trauern nun bestimmt ganz viele Menschen um „unseren
Orner-Lehrer“. Heute kann ich voller Respekt behaupten,
dass ich von ihm die ersten Buchstaben und Zahlen, das
Schreiben, Lesen und Rechnen gelernt habe. Ich hatte
Karl Orner in Eichenthal zwar nur paar Monate lang in der
ersten Klasse als Grundschullehrer, aber seine Präsenz
war so stark und seine Wirkung so nachhaltig, dass ich
ihn nie vergessen habe. Ich habe ihm 2013 auch dieses
     kurze Video gewidmet:

 

Karl Orner gab unserem Dorf so viel; er hob Kulturarbeit,
Chor und Laientheater auf ein hohes Niveau und brachte
so vielen Eichenthalern das Schachspielen bei, so dass fast
alle im Dorf diesem "Lieblingssport" nachgingen. Und seine
Frau Anni war eine großartige und warmherzige Kinder-
gärtnerin in Eichenthal, die wir auch alle sehr gern hatten,
     genau so wie ihre beiden Mädels.

Ich drücke seinen Angehörigen mein herzlichstes Beileid
aus und wünsche ihnen viel Kraft, diesen Verlust irgendwann
     überwinden zu können.

Ruhe in Frieden, lieber Orner-Lehrer!

In tiefer Trauer,

Annala,
     heute, am 19. März 2018



 

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