Helmuth Schneider
Über unseren Eichenthaler Landsmann Helmuth Schneider
habe ich hier schon Einiges geschrieben. Dies alles könnt Ihr
durch einen Klick auf die unterstrichenen Stellen nachlesen.
(Zurück zu diesem Text kommt man übrigens immer über die Rückwärtstaste ← )
Hier möchte ich Euch nur eine Zusammenfassung über Helmuth
erstellen und allen Lesern dieser Homepage zugänglich machen.
Helmuth Schneider, geb. 1952 - so wie ich auch - war mein
ehemaliger Klassenkollege aus dem kleinen banatschwäbischen
400-Seelen-Dorf Eichenthal, mit dem ich die Schulbank, -
allerdings nur für paar Monate und nur zu Beginn der ersten
Klasse - beim Lehrer Karl Orner, drücken durfte.
Die Kindheit verbrachte Helmuth bis 1967 mit seiner Familie,
also mit seinen Eltern Susanne und Heinrich Schneider und
der zwei Jahre jüngeren Schwester, Erika, in Eichenthal.
Es war eine schöne und unbeschwerte Kindheit und Jugend,
so wie er selbst und seine Schwester es mir erzählten.
Und hier sieht man, was früh geübt, später zum richtigen
Beruf wurde, nach dem Sprichwort: "Früh übt sich, was ein
Meister werden will"! Und der kleine Helmuth, hier rechts
neben Eva Bohmann, wurde auch ein richtiger Musiker im
Leben, wenn auch kein Trommler oder Schlagzeuger,
aber immerhin ein großer und begeisterter Musiker!
Und auch diese Fotos sind Zeugnis einer glücklichen Kindheit.
Hier die beiden Geschwister Erika und Helmuth mit Mutter und Vater:
links im Bild: Heinrich Schneider und Tochter Erika - 1960
Irgendwann begann für Helmuth auch der Ernst des Lebens.
Zuerst der Kindergarten (etwa in 1957 - 1958):
Dann ab dem 15. September 1959 - die Grundschule:
Hier ein Foto aus der 4. Klasse:
Hier ein Foto aus dem Schuljahr 1962 - 1963:
Im Jahr 1967 zog Helmuth mit seinen Eltern und seiner
Schwester von Eichenthal nach Temeschburg, wo sie alle, bis zur
Aussiedlung nach Deutschland, im Stadtteil Mehala wohnten.
Helmuth studierte an der Musikhochschule der
West-Universität Temeswar und arbeitete als erfolgreicher
Musiker am Temeschburger Deutschen Staatstheater.
Seine damaligen Auftritte mit den Geschwistern Salm
waren immer ein Highlight, ein Genuss und ein Muss
für jeden Musikliebhaber im Banat.
Auch baute er eine Musikband und eine Blasmusikkapelle mit
den Jungs aus der Mehala auf, unter denen viele ehemalige
Eichenthaler Landsleute waren, mit denen er oft auftrat
und für die er auch eigene Musikstücke komponierte.
Angekommen 1977 in Deutschland, studierte Helmuth
IT-Informatik, widmete seine Freizeit aber trotzdem
noch seiner geliebten Musik und natürlich seiner
jungen Familie.
Er blieb weiterhin in Kontakt mit seinen ehemaligen
Musikfreunden und war Mitglied der beliebten und sehr
erfolgreichen "Original Kaiserstühler Musikanten " mit
"unseren" berühmten und beliebten Sängern aus
dem Banat, Helga und Werner Salm.
Auch nach seinem Umzug mit Frau und Kind aus dem
Breisgau ins Bayerische, in die Nähe von Nürnberg,
blieb er - neben seiner Tätigkeit als IT-Informatiker -
immer der Musik treu und wurde bereits 1995 Mitglied
und bald Kapellmeister der Wiesengrundmusikanten,
für die er auch eigene Musikstücke komponierte.
Wir beide sahen uns Jahrzehnte lang nicht, denn
unsere Wege trennten sich bereits in der alten Heimat:
Helmuth zog mit seiner Familie 1967 nach Temeschburg
und ich 1960 zuerst nach Reschitz und erst 1971 nach
Temeschburg. Daher war unsere Wiedersehensfreude
umso größer, als wir beide uns nach vielen Jahren
räumlicher Trennung zum ersten Mal in den 1990er
Jahren im bayerischen Asbach-Bäumenheim begrüßen
und umarmen konnten, so als ob keine kleine Ewigkeit
zwischen Eichenthal und der neuen Heimat liegen würde.
Bei jener Gelegenheit bat ich Helmuth um sein persönliches
Einverständnis, das Eichenthaler Heimatlied ("Heimatgruß"),
getextet und komponiert von seinem Vater, dem Musiker
Heinrich Schneider, (*10.12.1923 - † 26.04.2000) und so wie
es 1963/64 vom deutschen Temeswarer Radiosender
mit den Eichenthaler Blasmusikanten aufgenommen
worden war, in meine Homepage stellen zu dürfen.
Helmuth gab mir diese Einwilligung sofort, ohne große
Umschweife oder Bedenken. Und diese großzügige
Geste ist gar nicht so selbstverständlich, da hier
heutzutage Hunderte von gesetzlichen Hürden zu
überwinden sind, bis man etwas veröffentlichen
kann oder darf.
Das Eichenthaler Heimatlied ist kein fremdes Gut für uns
Eichenthaler, denn es gehört wie selbstverständlich zu uns
und zu jeder Feierlichkeit; es ist ein Heimatgruß, mit dem
wir aller Eichenthaler Landsleute von nah und fern,
im Leben und im Tod, in Liebe und Respekt gedenken.
Und das zur Hymne gewordene Heimatlied ist aus
unseren Herzen und Köpfen nicht mehr wegzudenken.
Gewidmet habe ich das Video mit unserem Heimatlied all
meinen Landsleuten, die seit den 1960er bis Ende der
1970er Jahren das banatdeutsche Dorf Eichenthal
verlassen mussten und jetzt in der ganzen
Welt verstreut leben.
Und gerade deshalb war und bin ich Helmuth so sehr
dankbar, dass ich es in meiner Eichenthaler Homepage
präsentieren durfte und drückte ihm dafür am
4. September 2012 meinen herzlichsten Dank aus.
Helmuth hat uns Eichenthaler Landsleute mit seiner
Stimme und - immer wieder begleitet auf seinem
Akkordeon - zum gemeinsamen Singen unserer
"Eichenthaler Hymne" angespornt und uns mit
seiner guten Laune angesteckt.
Helmuth Schneider ging am 2. Dezember 2015 nach
schwerer Krankheit aufgrund eines unsäglichen
Krebsleidens für immer von uns. Das war ein
ganz trauriger Tag für mich, aber nicht nur für mich.
Es war eine unfassbare Nachricht, die kaum einer
begreifen konnte, am aller wenigsten aber ich, denn
ich traf Helmuth doch erst im Herbst 2010 beim
letzten Eichenthaler Treffen in Asbach-Bäumenheim
und sprach damals mit ihm über Gott und die Welt,
über seine Familie, über seine Reiseträume und
seine großen Weltreisen mit dem Reisemobil.
Bei einem späteren Telefonat mit ihm hielt er
seine kleine Enkelin auf dem Schoß und erzählte mir
ganz stolz über seine Erfahrungen als glücklicher
au-pair-Opa.
Und nun ist Helmuth nicht mehr da?
Für immer von dieser Welt gegangen?
Er wird uns allen sehr stark fehlen.
Im Herzen wird Helmuth bei allen Eichenthaler
Landsleuten unvergessen bleiben und weiterleben.
Der liebe Herrgott gebe ihm die ewige Ruhe und
seiner Familie, seiner Schwester, und all seinen
verbliebenen Angehörigen, die Kraft, diesen
immensen Verlust so gut es geht, zu verkraften.
Für seine Mutter, Susanne Schneider, geborene Wolf,
reichte die Kraft wohl nicht; sie starb am 1. Juli 2016,
kurz nach dem Tod ihres geliebten Sohnes.
Ich werde meinen lieben Klassenkollegen aus dem
kleinen Eichenthal immer und ewig vermissen.
In traurigem Gedenken,
Annala
heute, am 08.01.2018