Liebe Landsleute und Leser dieser Seite!
Hier einige Impressionen über die Besuche in Eichenthal,
die meinen Mann und mich in 2005 und in 2009 auch in den
Friedhof des Dorfes
führten, wo viele unserer Ahnen ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Bis zum Jahr 1960, als meine Familie das schmucke schwäbische
Dörflein Eichenthal verließ, war der Friedhof wie ein gepflegter
Garten, der uns Kindern sowieso immer große Ehrfurcht einflößte.
Bis Ende der 1970er Jahre verließen alle Eichenthaler
Schwaben das Dorf und ließen sich überall in anderen
Banater Städten oder größeren Gemeinden nieder.
Eichenthal selbst wurde von einer ruthenischen (ukrainischen)
Bevölkerung besiedelt, die auch heute noch dort lebt.
Nachdem meine Eichenthaler Landsleute zu ihren Familien
nach Deutschland oder Amerika ausgewandert sind,
hat sich kaum einer mehr um unseren Friedhof gekümmert.
In den 1980-er Jahren soll der Friedhof durch Wildtiere und
Traktoren vernichtet gewesen, aber danach wieder etwas
hergerichtet worden sein.
Bei unserem Besuch in 2005 war das gesamte Gelände recht
gut in Schuss gehalten. Eine Dorfbewohnerin begleitete uns
zum Friedhof und zeigte uns die alten deutschen Gräber und
davor die frischen ruthenischen Gräber.
So sah der Eingang zum Eichenthaler Friedhof im Mai 2005
aus: gemäht und etwas ordentlicher als 10 Jahre davor.
Das alte große Kreuz stand weiß und hell da:
Die Inschriften auf den Gräbern waren nachgeschwärzt,
aber die Gräber fast alle im Boden versunken.
Die hinterste Strauch- und Baumreihe war etwas zurecht-
gestutzt, so dass man die hintersten Gräber trotzdem
noch so einigermaßen erreichen konnte.
In 2009 fanden wir ein ganz anderes Bild vor.
Das Gras stand meterhoch da, alles war verwildert,
vergrast, überwuchert.
Die hinterste Sträucherreihe hatte die Gräber fast verschluckt,
das Gras stand meterhoch, einige Grabsteine waren unkenntlich
im Gras verschwunden, und die Gräber in den hinteren Reihen
konnte man gar nicht mehr besuchen.
Die Sträucher überwucherten alles. Traurig aber wahr!
Ganz vorne sind frische Gräber der jetzigen Dorfbewohner.
Inzwischen ist auch der letzte dort verbliebene deutsche
Eichenthaler Schwabe, der Stanek Friedel,
dort verstorben und beerdigt.
Mein Mann und ich waren einige Jahre hintereinander dort
und haben auch bisschen was zur Verbesserung der Lage
unternommen. Aber zurzeit geht das aus persönlichen
Gründen leider nicht. Auch ist unsere HOG seit 2010
nicht mehr aktiv, so dass der gesamte deutsche Friedhof
total verkommen ist. Alles in allem, ein trauriges Bild!
Die Gräber wurden inzwischen von den Umrandungssträuchern
total überwuchert und diese rücken als kleines Wäldchen
immer mehr vor, über die Gräber hinweg.
Hier das Grab meiner Großeltern väterlicherseits,
im August 2016, von Wald und Sträuchern fast ganz verschlungen:
... und hier nochmals, das gleiche "Grab". Unglaublich!
Es MUSS dort unbedingt was getan werden!
Vielleicht sollten wir, alle Eichenthaler, eine größere
Spende ans Dorf oder ans dortige Bürgermeisteramt
schicken, mit der Bitte um Instandsetzung, soweit möglich.
Schade, dass man keinen Verantwortlichen finden kann,
der sich, wie vor Jahren, um die letzte Ruhestätte
unserer Vorfahren kümmern würde oder könnte.
Ich würde gerne für die Instandhaltung des Friedhofs
eine Geldsumme spenden. Ihr doch auch?!
Bitte, lieber Eichenthaler, meldet euch. Helft mit!
Zeigt Verständnis, Herz und Initiative. Jeder Vorschlag
ist willkommen. Schreibt mir bitte an Kontakt.
Es muss was getan werden! Danke.
Ich könnte heulen, wenn ich heute an
den Eichenthaler Friedhof denke! Ja!
Übrigens, in 1991 besuchte mein Vater in Begleitung von
Mama und meiner Schwester Rosl auch das Grab seiner Eltern
und Großeltern im Eichenthaler Friedhof. Es war sein letzter
Besuch dort, denn in 1993 starb Vater, er ist aber nicht
in Eichenthal begraben. Damals sah alles noch trostloser aus
als in 2005. Mein alter Vater konnte sich selbst mit Gehstock
kaum einige Schritte durch die unwegsame Gegend bewegen.
Heute steht im Friedhof von Asbach-Bäumenheim bei
Donauwörth diese Gedenktafel, die nun immer an unsere
Eichenthaler Verstorbenen und Vermissten erinnern soll.
Jedes zweite Jahr im Herbst zu Martini, wenn die
Bäumenheimer gemeinsames Kirchweihfest mit uns Eichenthalern
feierten, besuchten die Eichenthaler dieses Denkmal und
gedachten dort all ihrer nah und fern verstorbenen Landsleute.
Jedenfalls war das unsereTradition bis 2010, als
die HOG Eichenthal ihre gesamte Tätigkeit ruhen ließ und
seither nichts mehr für die Eichenthaler Landsleute tut.
Danke für Eure Geduld, Ihr lieben Landsleute
und andere Schwowe, von egal woher!
Traurige Grüße von mir,
heute, am 4. Juni 2012,
und überarbeitet am 2. Oktober 2016
Annala