Eichenthal, seine Straßen und Häuser,
... oder was davon noch übrig geblieben ist...
Im Sommer 2005 zeigte ich meinem Mann zum ersten Mal
mein Geburtsdorf Eichenthal, das heute von einer
ukrainisch - ruthenischen Minderheit bewohnt wird.
Wir nannten sie damals "die Russniaken".
Ab 1960 verließen die ersten Eichenthaler so langsam-langsam
das ehemals so stolze Dorf Eichenthal, bis es gegen Ende
der 80er Jahren gänzlich von den Ruthenen besiedelt war.
Dieses alte Foto zeigt die einstige Mitterschgass
Richtung Gemeindehaus und Schule.
Früher konnte man auf durchgehenden Gehwegen von einem
Dorfende zum anderen laufen, Akazienwege säumten die Wege
und ihre Stämme waren immer geweißelt. Jeder sorgte für
die Sauberkeit der Wassergraben vor seinem Haus.
Bei unserem Besuch im Mai 2005 war ich fassungslos
überwältigt - nicht vom Dorf - sondern von dem,
was noch davon übrig geblieben ist:
Die Straßen waren staubig und verlassen, und ein Hund döste
auf der Mitterschgass von Eichenthal so vor sich hin.
Die alten deutschen Häuser sind fast alle verschwunden
oder von einigen neuen ersetzt.
Dieses letzte deutsche Haus in der Hinteren Gasse
("Hinnerschgass) steht schräg gegenüber vom Haus meiner
Tante, der Reitschuh/Raiciu-Vroni, wo auch meine Oma
mütterlicherseits, die Esterl Aloisia, lebte und als Hebamme
in Dorf und Umgebung gut bekannt war.
Wir hielten in der Hinnerschgass vor einem ganz neuen Rohbau, dem
Haus des neuen Bürgermeisters. Sein Haus steht noch, er wurde aber
inzwischen abgesetzt (Finanzierungs-Bestechungsgeschichten...).
An der Stelle stand einst das Haus der Familie Röhm.
An der Kreuzung, da wo der Sandhaufen liegt, geht's zum Friedhof.
Und da haben wir in 2005, nach ca. 45 Jahren Abwesenheit,
die Gräber meiner Vorfahren besucht. Doch darüber
berichte ich auf einer anderen Seite dieser Homepage.
Es grüßt euch alle,
Annala,
heute, am 2. Mai 2012